11.06.25 –

Die terre des hommes-Gruppe Bergisch Gladbach hat sich gemeinsam mit weiteren Akteuren in einem offenen Brief vor der Kommunalwahl im September 2025 an die Lokalpolitik gewandt. Die Unterzeichnenden ziehen folgendes Fazit: Kinderrechte und demokratische Werte stehen unter Druck wie selten zuvor.

Das Schreiben im Wortlaut findet sich auf der Website der terre des hommes-Gruppe Bergisch Gladbach: Artikel (AG Bergisch Gladbach) – terre des hommes-Gruppe Bergisch Gladbach

Als GRÜNE Kreistagsfraktion haben wir eine Antwort formuliert, die wir nachfolgend öffentlich machen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst einmal möchten wir Ihnen danken, dass Sie den Kindern und Jugendlichen, die in der politischen und gesellschaftlichen Debatte viel zu häufig nicht gehört werden, mit ihrem offenen Brief eine Stimme geben.

Gleichzeitig ist uns als Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rheinisch-Bergischen Kreis bewusst, dass wir nicht alle Forderungen, die Sie darin vorbringen, gerecht werden können. Denn wir können hier vor Ort und mit den Kompetenzen des Kreistags und seiner Ausschüsse keinen direkten Einfluss auf das Agieren der USA und die Budgetierung von Geldern in der Entwicklungszusammenarbeit nehmen. Dennoch sehen wir es als unsere selbstverständliche Pflicht an, in unserem Zuständigkeitsbereich für die Rechte der Kinder und Jugendlichen einzutreten.

Deshalb haben wir uns in der Vergangenheit in den Jugendamtskommunen des Kreises – Burscheid, Kürten, Odenthal – für die nachfolgenden Punkte eingesetzt, und werden das auch in der neuen Wahlperiode nach der Kommunalwahl im September 2025 weiter tun:

• bedarfsgerechte Ausbau der Betreuung im Vorschulalter und die konsequente Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung
• Familienfreundliche, flexible Betreuungsmodelle
• Weiterentwicklung des Phasenmodells des Kreises zur präventiven Steuerung der Jugendhilfe
• Einrichtung einer eigenen Inobhutnahmeeinrichtung des Kreises, um Kindern in akuten Krisen qualifizierte Hilfe vor Ort zu ermöglichen

Darüber hinaus sind für unsere politische Arbeit wichtig:

• Verwirklichung des Bildungscampus auf dem Zanders Gelände in Bergisch Gladbach für die Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises; damit wollen wir jungen Menschen eine gute Perspektive für eine gute Ausbildung vor Ort geben
• Ausbau des Koordinierungsbüros „Übergang Schule-Beruf“
• Sanierung und bedarfsgerechter Ausbau der Förderschulen in Trägerschaft des Kreises sowie Verbesserung der IT-Infrastruktur für eine zukunftsgerichtete Lernumgebung; einen entsprechenden Antrag haben wir im Frühjahr 2024 eingebracht: Förderschulen im Kreis zukunftsfähig aufstellen
• Sicherung der Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums, damit Geflüchtete eine echte Chance haben, in unserer Gesellschaft anzukommen
• Finanzielle Unterstützung von Einrichtungen und Organisationen, die sich für die Inklusion aller Menschen in das gesellschaftliche Miteinander einsetzen, wie z.B. die InBeCo
• Bereitstellung des vergünstigten Deutschlandtickets als Schüler*innenticket an kreiseigenen Schulen; damit stellen wir elternunabhängige Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe für Kinder und Jugendliche sicher
• Kontinuierliche Unterstützung des Sozialplanungsprozess „Motiv Mensch“ im Rheinisch-Bergischen Kreis, um Teilhabe und Inklusion aller Bevölkerungsschichten zu gewährleisten

Diese Aufzählung zeigt, dass es viele Bereiche gibt, in denen die Bedürfnisse der jungen Generation Berücksichtigung finden müssen. Dem stellen wir uns, dafür werden wir uns auch in Zukunft einsetzen. Und gerne sind wir mit Ihnen dazu im Austausch, für unsere Kinder und für eine Gesellschaft, in der alle Menschen ihren Platz finden.