BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Fraktion der GRÜNEN im Rheinisch-Bergischen Kreis

Forderung: Baustellen bei der Bahn mit Augenmaß

Fahrgäste dürfen nicht auf der Strecke bleiben

09.07.25 –

Die RB 25 gilt als Rückgrat des Nahverkehrs für große Teile des süd-östlichen Rheinisch-Bergischen Kreises. Umso gravierender sind die wiederholten Einschränkungen: Seit Juli 2022 wird an der Strecke gebaut – und für 2026 ist bereits die nächste mehrmonatige Sperrung angekündigt. Ein belastbares Konzept zur Aufrechterhaltung der Verbindung? Bislang nicht in Sicht.

„Wenn eine zentrale Pendlerstrecke wie die RB 25 über Jahre hinweg immer wieder stillgelegt wird, ist das kein Ausnahmefall mehr, sondern ein strukturelles Problem“, sagt Friedo Weiß, Mitglied im Verkehrsausschuss des Kreises. „Gerade auf der RB 25 wird besonders deutlich, was im Baustellenmanagement schiefläuft: zu wenig Abstimmung, zu wenig Rücksicht auf die Fahrgäste.“

Doch die RB 25 ist nicht allein: Auch auf anderen Strecken im Kreisgebiet drohen massive Beeinträchtigungen. Die geplante Vollsperrung der S11 im November für 10 Tage und insbesondere von April bis Juli 2026 – wegen vorbereitender Maßnahmen und Weichenarbeiten – sorgt ebenso für Kopfschütteln wie die Einschränkungen auf der RB 48 im Zuge der Generalsanierung des Korridors Hagen – Wuppertal – Köln. Für all diese Projekte haben CDU und GRÜNE im Laufe des Jahres gezielt Anfragen gestellt, Anträge eingebracht und öffentlich Druck gemacht – etwa mit einem umfassenden Forderungskatalog zum Schienenersatzverkehr auf der S11, um aus den Erfahrungen der vergleichbaren Riedbahnsanierung zu lernen und so ein Vorbild für kluge Planungen zu erhalten.

„Ja, wir brauchen Investitionen in die Schiene – aber der Blick darf nicht nur auf den Fahrplan in der fernen Zukunft gerichtet sein“, so Ursula Ehren, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN. „Die Menschen wollen und müssen heute zur Arbeit kommen, zum Arzt, zur Ausbildung. Und sie brauchen das Gefühl: Ich kann mich auf Bus und Bahn verlassen – auch während der Bauzeit.“

Wir fordern deshalb: realistische Baustellenpläne, klar kommunizierte Ersatzverkehre mit entsprechender Fahrgastführung, intelligente Verknüpfung mit anderen Mobilitätsangeboten – und eine Planung, die sich an den Bedürfnissen der Fahrgäste orientiert, nicht nur am Bauablauf.

„Wenn zentrale Linien über Monate ausfallen und niemand sagt, wie die Menschen stattdessen zur Arbeit kommen sollen, verliert der ÖPNV massiv an Glaubwürdigkeit “, warnt Weiß.

Ursula Ehren ergänzt: „Wer nur auf den Bagger schaut, verliert die Menschen aus dem Blick. Es geht nicht darum, Bauprojekte zu verhindern – es geht darum, sie so zu organisieren, dass die Fahrgäste mitgenommen werden.“

Die Fraktion kündigt an, das Thema im Kreistag weiterhin konsequent zu begleiten. Denn klar ist: Ohne verlässliche Bahnverbindungen gibt es keine echte Verkehrswende – und ohne Vertrauen keine Fahrgäste.

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