Netzwerk für Verkehrssicherheit im Rheinisch-Bergischen Kreis

Sicherheitsgefühl entscheidend für Stärkung von Fuß- und Fahrradverkehr

14.06.24 –

Ob mich mein Auto, oder doch eher das Fahrrad oder die eigenen zwei Beine ans Ziel bringen, hängt im Nahbereich nicht zuletzt von der Frage ab: fühle ich mich sicher? Noch viel zu häufig fühlen sich gerade junge und ältere Verkehrsteilnehmende auf dem Rad oder zu Fuß unsicher, weil die schützende Hülle im Gegensatz zum Auto nicht vorhanden ist.

Um hier den Weg zu einer nachhaltigen, menschen- und umweltfreundlichen Mobilität konsequent einzuschlagen, wurde die Verwaltung per Kreistagsbeschluss auf Antrag der GRÜNEN und der CDU beauftragt, ein Netzwerk relevanter Akteure zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Kreis aufzubauen. Den Antrag dazu findet ihr hier.

Im Ausschuss für Verkehr und Bauen am 23. Mai 2024 hat die Verwaltung nun ausführlich dargelegt, welche Schritte in den vergangenen Monaten gegangen wurden, um ein solches Netzwerk aufzubauen. Wir begrüßen es nachdrücklich, dass nun in zwei Arbeitsgruppen zur Unfallprävention unter Führung der Verkehrswacht Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. sowie zur Verkehrssicherheit im Radverkehr unter Führung des Radregion Rheinland e.V. gearbeitet wird.

Die ausführliche Vorlage der Verwaltung ist im nachfolgenden Link verknüpft: Vorlage VB-10/0101 (rbkdv.de)

Friedhelm Weiß, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Kreistagsfraktion: "Mobilität im Nahbereich müssen wir ans Laufen oder aufs Fahrrad bringen. Für den Radverkehr hat das Bundeskabinett im April 2021 den Nationalen Radverkehrsplan 3.0 beschlossen. Das Ziel: Mehr, besserer und sicherer Radverkehr. Das muss auch hier vor Ort sichtbar und erlebbar werden. Das nun installierte Netzwerk ist ein wichtiger Baustein für unseren Beitrag zur Zielerreichung. Wir erwarten aber von Land und Bund Gelder und Planungsleistungen, damit sichere Mobilität nicht länger nur breitere Straßen für Autos beinhaltet. Und Ideen haben wir, z.B. mit den Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen. Sie müssen nun aber zügig umgesetzt werden."

Auf Antrag von GRÜNEN und CDU aus Dezember 2022 hat die Verwaltung die Pflege und Instandhaltung der bestehenden Fahrradinfrastruktur bereits verstärkt in ihr Arbeitsprogramm aufgenommen. Denn je mehr Gefahrenstellen für Radfahrerinnen und Radfahrer beseitigt werden, umso größer die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden, weil die Notwendigkeit sinkt, vorhandenen Straßenraum gemeinsam nutzen zu müssen.

Und zum Schluss, aber nicht weniger bedeutsam: In einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI wurde aktuell nachgewiesen, dass vor allem die Frage nach der empfundenen Sicherheit die Wahl des Verkehrsmittels stark beeinflusst. Heißt: je besser die Infrastruktur für Fahrrad und Fußverkehr, umso mehr Menschen werden das Auto stehen lassen. Die Kurzfassung der Studie gibt es hier

Wir haben noch viel zu tun, gehen wir es an. Und nicht vergessen: Verkehr sind wir alle, jeden Tag. Lasst ihn uns gemeinsam anders gestalten - jetzt!